Der Aufstieg des BVB in die Erstklassigkeit, zur Dortmunder Nr. 1 und schließlich zu einer deutschen Spitzenmannschaft ist vor allem mit dem Namen August Lenz verknüpft. Lenz spielte bei der weiteren Entwicklung des BVB eine vieleicht noch bedeutendere Rolle als Szepan und Kuzorra bei unserem Nachbarn. Hätte Lenz sich seinerzeit nicht dem BVB, sondern dem bürgerlichen Lokalrivalen angeschlossen, würde der Dortmunder Vertreter im Profifussball heute vieleicht DSC 95 heißen, die Borussia hingegen das Dasein eines relativ unbedeutenden Stadtteilclubs fristen. In jenen Jahren hing das Schicksal der Vereine viel stärker von einzelnen Spielern ab als heute.
Lenz begann seine Karriere beim BVB zunächst als Torwart. Von 1930 bis 1933 kickte der arbeitslose Lenz für Straßenclubs (,,Kasten Bier für den Sieger”). Lenz’ große Stunde kam, als sich der etatmäßige Stürmer Hannes Jakubowitz verletzte. August Busse schlug Lenz als Ersatz vor, und als der BVB in Mengede spielte, erzielte Lenz nicht weniger als neun Tore zum 14:0-Sieg. Am 28.4.1935 absolvierte Lenz sein erstes Länderspiel und ging damit in die Vereinsannalen als erster Nationalspieler des BVB ein. Der Gegner hieß Belgien, und der Debütant schoß zwei Tore zum deutschen 6:2-Sieg. Insgesamt trug Lenz vierzehnmal das Nationaltrikot und erzielte dabei neun Tore.
Bei der WM 1938 wurde er Opfer der ,,großdeutschen Vereinigung” mit dem österreichischen Nationalteam. Obwohl der Aufstieg des BVB ohne den Namen August Lenz undenkbar gewesen wäre, blieb dem Kicker der ganz große Triumph vorenthalten. Als der BVB 1949 erstmals ein Finale um die Deutsche Meisterschaft bestritt, saß Lenz nur noch auf der Tribüne. Daß Lenz damals bereits eine Gaststätte führte, diente als Vorwand, ihn nicht mehr aufzustellen.
Am 14.10.1943 gewann der BVB sein erstes Derby gegen die Blauen. Bereits in der achten Minute erzielte der Ur-Borusse August Lenz den 1:0 Siegtreffer.